Aktuelle Veranstaltungen
- Tommie Harris – ein Nachruf
Tommie Harris ist gestorben
Für die gerade begonnene Blues Session Saison 2025 wurde uns von ElVille Blues Band Leader Tom Schaffert als einer der Gäste Tommie Harris angekündigt. Dann erreicht uns am 22. April eine Mail von Tom Schaffert, Gitarrist und Kopf der ElVille Blues Band, die uns zutiefst erschüttert hat – Tommie Harris ist gestorben. Tom Schaffert schreibt: „Machs gut mein Freund ! Tommie Harris war ein feiner Mensch und Musiker mit Persönlichkeit, war seit 15 Jahren regelmäßig Gast bei unseren Blues Session, und hatte auch schon wieder für die nächsten Konzerte zugesagt. Da er während der Konzerte bei uns wohnte , durfte ich ihn auch etwas näher kennenlernen. nach den Session saßen wir oft noch stundenlang in der Küche und er erzählte aus seinem Leben. Das wird mir fehlen…….“ Ich persönlich erinnere mich gut an den 17.12.2019. Nachmittag in der Museumsscheuer, die Vorbereitungen für die Abendliche „Session“ laufen, Stühle werden aufgebaut, der Kühlschrank wird bestückt, aus der Küche kommen Düfte, die Hunger aufkommen lassen – die üblichen „Verdächtigen“ wirbeln. Der Transporter mit der Technik steht schon im Hof, Gerätschaften werden ausgeladen, die Band trifft ein. Tom Schaffert stellt mir Tommy Harris vor, ein auf Anhieb sympathischer „älterer Herr“ begrüßt mich freundlich und neugierig. Er spricht recht ordentlich Deutsch, und erkundigt sich interessiert nach dem Gebäude und dessen Geschichte, begrüßt auch die anderen „Werktätigen“ des Vereins. Einige Zeit später, Soundcheck. Harris geht ans Mikrofon und singt. Es gibt Menschen, die eine auf Anhieb selbstverständliche und umwerfende Ausstrahlung besitzen, Harris war ein solcher! Sofort finden wir uns wieder irgendwo im Süden der Vereinigten Staaten, wir sitzen in einem kleinen überhitzen Club, und hören einem Künstler zu, der ihn offensichtlich hat, den Blues. Im Laufe das Abends kommt der Heidelberger Musiker Peter Antony (Balsamico, Limbo Club, Hardchor…), und Tommie und Peter fallen sich in die Arme. Man habe vor „langer Zeit“ zusammen in einer Band gespielt. Antony steigt an den Keyboards für eine Nummer ein, die beiden haben sichtlich Spaß. Der ganze Abend mit Harris ist „Magic“. Das Publikum erlebt einen leidenschaftlichen, aber trotzdem zurückhaltenden Mann, der uns alles über Gospel, Blues und Soul am Mikrophon erzählt. Am 20.06.2023 kommt Harris erneut nach Dossenheim und wiederholt seinen fantastischen Auftritt. Harris wurde 1938 in Bessemer, Alabama geboren und und begann seine musikalische Karriere bereits in jungen Jahren als Gospelsänger, und trommelte auf zum Teil selbst gebauten Schlagzeugen. Er erzählt aus seiner Jugend in der es noch getrennte Trinkwasserbrunnen für Weiße und Farbige gab. „Ich bin auf eine Schule gegangen, die nur von Schwarzen besucht wurde.“ Er trat 1959, wie viele Schwarze in den USA, aus Frust über Perspektivlosigkeit und anhaltende Rassentrennung in die US Air Force ein. Über Korea führte ihn sein Weg nach Deutschland, wo er seine neue Heimat fand. 1987 wurde er in die Alabama Jazz Hall of Fame aufgenommen. Tommie hatte stets seine eigene Band, saß aber auch am Schlagzeug in Luther Allisons letzter Live-Band und bei vielen anderen international bekannten Musikern wie z. B.Jimmy Reed, Sam & Dave, Lillian Boutté, Big Jay McNeely, Al Copley, RedHolloway, Brother Jack McDuff und Chicago Bean. Eine lange Freundschaft verband Tommie Harris mit der Band „Bluescats“ aus Monheim am Rhein. Der Bassist der Band Till Brandt hatte die Idee einer filmische Dokumentation über das Leben von Tommie Harris. Auf der Homepage www.tommieharris-bluesworld.de findet man einen Trailer zum Film, der einem teilweise den Atem stocken lässt. Harris erzählt davon, das er als Jugendlicher noch erlebte, dass er als farbiger Staatsbürger im Bus nur hinten sitzen durfte, die Weißen saßen vorne. Er erzählt, „…als ich nach Mississippi kam, stiegen zwei bullige Polizisten (in den Bus) ein. Sie sagten: Junge, warum sitzt Du nicht hinten, wie die anderen Schwarzen? Ich sagte: Officer, ich muß Ihnen etwas sagen: Ich komme gerade aus Korea zurück, 13 Monate ohne meine Familie. For my country, you know? Ihr wollt, das ich nach hinten gehe? Dann müsst Ihr mich nach hinten bringen….“ Tommie Harris hat uns in seinen Liedern von seiner Heimat erzählt, seinem Leben mit seiner Musik. Es waren fröhliche, leidenschaftliche Lieder, aber auch solche voller Schmerz. Er hat uns den Blues erzählt. Rest in peace, Tommie! - 30.04.2025 Mit Musik in den Mai
Mit Musik in den Mai
Bandsalat
30.04.2025 19:30 Uhr
Einlass 18:30 Uhr
Dossenheim, Museumsscheuer
Rathausstraße. 47
Eintritt € 15.—
Es geht sehr lebendig in den Mai, wenn wieder unser mittlerweile traditionelles Fest in der Museumsscheuer gefeiert wird. Die „Scheuer“ mit ihrer wunderbaren Atmosphäre ist optimal geeignet bei frühlingshafter Stimmung mit Familie, Freunden, Nachbarn ein unbeschwertes Fest zu feiern. Mit der Band Bandsalat tauchen wir ein in die unvergessene musikalische Welt der 80er Jahre Rock Musik. Von den sieben Musikern der Band wird „diese Partyhit-Dekade zum Leben erweckt und mit viel Spielfreude, mehrstimmigem Gesang und authentischer bis bandsalatiger Umsetzung zelebriert“. Neugierig? Dann auf YouTube „Bandsalat 80s (a)live“ ansehen! Wie immer sorgen die „diensthabenden“ Mitglieder des Vereins am Tresen für gekühlte Getränke und leibliches Wohlergehen. - 15.04.2025 Blues Session
Blues Session mit der ElVille Bluesband
Gast: Jimmy Reiter
15.04.2025 19:30 Uhr
Einlass 18:30 Uhr
Dossenheim, Museumsscheuer
Rathausstraße. 47
Eintritt € 15.—
Es geht wieder los – die ElVille Bluesband ist zurück in der Museumsscheuer, und hat wieder aussergewöhnliche Gäste eingeladen! Zum Start in die Saison 2025 freuen wir uns auf ein Wiedersehen mit Jimmy Reiter. Jimmy Reiter braucht nichts weiter, als seine Gibson Hollowbody und ein Kabel in seinen Fender Amp, den Rest erledigt er mit seinen Fingern, seinem Können, seinem unfassbaren Gefühl für seine Musik, den Blues. Bei seinem letzten Konzert in der Museumsscheuer erlebten die Zuschauer:innen einen vollkommen entspannten und nahen Musiker, der ohne Poser Elemente und ohne Mätzchen sofort sein Publikum für sich gewinnt und mitnimmt zu einem Trip in sein Innerstes. Jimmy Reiter hinterließ ein restlos begeistertes Publikum, und wir freuen uns sehr, ihn wieder bei uns zu haben! „Die Gitarre klebt förmlich an ihm, als sei sie Teil seines Körpers. Seine Finger jagen gelenkig über das Griffbrett. Und mit seiner Stimme umgarnt er das Publikum, als sei er ein erfahrener Wanderprediger. Jimmy Reiter, der geborene Bluesman, spielt seine Musik hingebungsvoll und dabei ganz dem Slogan seines letzten Albums verpflichtend: „High Priest Of Nothing“. Man spürtseine Begeisterung, man erkennt seine Leidenschaft und das Publikum folgt ihm – hypnotisiert. Das vitale Feuerwerk mitreißender Melodien, egal ob Eigen- oder Fremdkompositionen, der lässig treibende Groove, die harmonischen Spitzfindigkeiten des elektrischen Pianos – alles klingt nach einer erlösenden Alternative zum täglichen Hitformat in den meisten Radiosendern. Jimmy Reiter weiß mit schneidenden und ruppigen Gitarrenlicks zu beeindrucken, seine Stimme ist kraftvoll, mit der passenden Dosis Schwermut. Und dass er Humor besitzt ist fast unabänderlich, um aus Osnabrück kommend, überhaupt eine Blues-Karriere anzustreben.“ (Süddeutsche Zeitung)Blues Session in der Museumsscheuer
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